Wednesday, February 10, 2010

Zehn Thesen zur Zukunft von Königsberg

From  http://www.ostpreussen.org/Haupt/TKoenigThesen.html

1.

Für den Wiederaufbau Königsbergs ist eine Besinnung auf die Geschichte Ostpreußens Voraussetzung.

Vor 700 Jahren war Ostpreußen der modernste Staat nördlich der Alpen, seit dieser Zeit des deutschen Ordens bestand hier eine einzigartige Wiege europäischer Kultur, Kopernikus und Kant stehen symbolisch für geistige Revolutionen, die von hier ihren Ausgang nahmen. Russen und Deutsche müssen sich gemeinsam auf dieses Erbe besinnen. Nur wer sich erinnert, hat Phantasie. Nur mit Phantasie kann die Zukunft Königsbergs gelingen.

2.
Nur gemeinsam können Russen und Deutsche den Wiederaufbau Nordostpreußens erreichen.

Die Beseitigung der deutschen Bevölkerung bedeutet einen Bruch in der Geschichte, der bisher nicht überwunden ist. Daß mit den Menschen auch fast alles hinweggefegt worden ist, was von Genie, Kunstsinn und Fleiß seiner ursprünglichen Bewohner zeugen könnte, lastet wie ein Fluch über diesem Land. Hieran tragen die jetzigen Einwohner von Königsberg keine Schuld. Aber auch sie spären etwas von dem Unbegreiflichen, das über diesem Lande liegt. Viele erkennen, daß der Ausschluß der deutschen Menschen, nicht fortbestehen darf. Diesem Land ein Stück seiner Identität zurückzugeben, ist ein purer Akt der Wahrhaftigkeit.

3.
Königsberg hat seine Funktion als Militärkolonie verloren, zurück bleibt ein weitgehend leeres und verödetes Land.

Mehr als die Hälfte der hier lebenden 800.000 Menschen sind Soldaten der Roten Armee und deren Angehörige. Als Kriegstrophäe Stalins wurde das Gebiet über 40 Jahre von Militärs wie ein Truppenübungsplatz verwaltet. Das flache Land blieb großenteils menschenleer. Während auf einer Fläche gleicher Größe in Schleswig-Holstein und Hamburg etwa 4,5 Millionen Menschen leben, beläuft sich die Zahl der wirklich "Einheimischen" in Nordostpreußen werden auf etwa 400 000. Eine Infrastruktur oder ein tragfähiges Wirtschaftsleben konnten sich hier nicht entwickeln.

4.
Heute ist Königsberg eine völlig verarmte Region, ein "Klotz am Bein" der ohnehin schon problemgeschüttelten Russischen Föderation.

Die einstige Kornkammer Deutschlands kann heute nicht einmal ihre spärliche Bevölkerung ernähren, Lebensmittel und fast alle Waren müssen importiert werden. Königsberg hängt am Tropf des darbenden Riesenreiches, für Moskau ist seine westliche Exklave zu einer Belastung geworden. Ohne Hilfe von außen droht das Chaos. Woher soll diese Hilfe kommen? Wer fühlt sich diesem Lande mehr verbunden als die Deutschen? Nur sie können und wollen helfen.

5.
Hierzu ist eine schwierige Einsicht nötig: Die Wiederherstellung einer deutschen Identität neben der russischen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche eine erfolgreiche Zukunft Königsbergs.

Hier sind leicht Mißverständnisse möglich, niemand will der russischen Bevölkerung irgendetwas wegnehmen. Nur: Damit deutsche Menschen Arbeit, Fleiß und Reichtum in dieses Land stecken, müssen sie sicher sein, daß nicht irgendein Machthaber ihnen wieder alles wegnehmen kann. Unwiderrufliche Rechte können sie nur als gleichberechtigte Bürger dieses Landes erhalten. Deutsche und Russen müssen hier mit gleichem Recht sagen können: Wir sind Bürger von Königsberg.

6.
Die Rückkehr von Deutschen wäre ein Segen für das Land, die russische Bevölkerung würde nicht verlieren, sondern sehr viel gewinnen.

Wem könnte es schaden, wenn die Menschen, die einmal hier wohnten, die ungenutzten Grundstücke, die längst verfallenen Häuser, wieder in ihren Besitz nähmen? Durch ihren Einsatz könnten alle in Ostpreußen nur gewinnen. Genug Land für eine großzügige Rückgabe ist da.  Dies wäre ein Symbol der Versöhnung und ein Brückenschlag in ein neues Europa. Rußlands Weg nach Europa führt über Königsberg.

7.
Die Wiederherstellung eine deutschen Identität bedeutet nicht die staatliche Zugehörigkeit zur Bundesrepublik Deutschland, jede Regelung muß das Recht der russischen Bevölkerung respektieren.

Königsberg könnte durch die Rückkehr von Deutschen viel von dem gewinnen, was den deutschen Staat ausmacht: ein kulturelles Leben mit deutscher Sprache, soziale Sicherheit, Wohlstand und Freiheit. Fast alles davon käme auch den Russen in gleichem Maße zugute. Über ihren Willen kann sich niemand hinwegsetzen, alte Ängste vor deutscher Übermacht sind schon zu lange mißbraucht worden, sie passen nicht mehr in unsere Zeit. Heute muß jedem klar sein: Nur gemeinsam haben wir eine Zukunft.

8.
Die Rußlanddeutschen können entscheidend zur Wiedergeburt Ostpreußens beitragen, wenn sie das Angebot des Regierungschefs von Königsberg zur Ansiedlung von 200.000 Rußland-Deutschen annehmen.

Sie sind die idealen Partner in Königsberg. Mit ihnen gibt es keine Verständigungsprobleme, sie sprechen perfekt Russisch und haben alle Erfahrungen des russischen Volkes in den letzten 200 Jahren mitgemacht. Durch ihren Fleiß und ihren unumstößlichen Willen zum Neubeginn könnten sie mit der Hilfe aus Deutschland in wenigen Jahren Königsberg auf das wirtschaftliche Niveau Westeuropas bringen. Somit würden sie ihrer alten Rolle gerecht, sie wären eine Brücke zwischen Deutschen und Russen.

9.
Eine autonome Republik Königsberg unter dem Schutze von Rußland und Deutschland könnte für beide Staaten sehr nützlich sein.

Beide Länder sollten dem nördlichen Ostpreußen eine weitgehende Selbstverwaltung ermöglichen und als Garantie- und Schutzmächte nur die Rahmenbedingungen dieses Gemeinwesens festlegen. Bis auf die Fragen der Äußeren Sicherheit und des inneren Gleichgewichts könnten die Bürger von Königsberg ihr Leben selbst bestimmen. Für Rußland wäre dieses Gebiet durch einen regen Austausch von Fachkräften, Wissen und Gütern das weit offene Tor zum Westen, für Deutschland wäre es der Haupthandelsplatz im Osten. In dieser Mittellage würde Königsberg schnell zu neuer Blüte erstehen.

10.
Königsberg kann zum Modell einermodernen Staatswesens im 21. Jahrhundert werden, wenn Russen und Deutsche diese Aufgabe als eine gemeinsame Herausforderung annehmen.

In der Stadt des Philosophen Kant treffen heute auf engem Raum die Weltprobleme einer neuen Zeit aufeinander. Zu ihrer Lösung könnten auch die Ideale von Pflichtgefühl und Bescheidenheit beitragen, die als preußische Tugenden einst Grundlage für das Wohlergehen Ostpreußens waren. Eine Rückbesinnung auf diese Traditionen und die Erfahrungen zweier großer Völker wäre ein gutes Fundament für ein neues Königsberg. Seine Zukunft könnte die Fortsetzung einer großen Vergangenheit sein.